Die ersten Tage und warum ich mich mit Bangkok nicht anfreunden kann

Wie ein Film sind die letzten Tage an mir vorüber gezogen: letzter Arbeitstag, eine Verabschiedung nach der anderen, letzter Abend in Wien, Flug nach Bangkok.

Sogar am zweiten Tag in der Metropole fühlte es sich immer noch so unecht an. Hatte ich tatsächlich soeben meine große Reise begonnen? Nach so langer Zeit des Planens konnte es doch nicht wirklich schon so weit sein? Wo ist die Zeit hingekommen?

Die meiste Zeit verbrachte ich die Planungsphase mit Euphorie, manchmal aber auch musste ich mich selbst erinnern, wofür ich das alles mache:

Für mich und meinen Traum.

Es war die letzten Monate über gar nicht so leicht, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Zu verlockend ist es sein Geld auszugeben und zu schwer der Verzicht. Warum ich nicht auf das Festival mitfahren kann, warum ich mit meinen Kollegen nicht immer zu Mittag ins Wirtshaus mitgehen kann, warum ich die alte, zu große und fleckige Jeans immer noch nicht ausgewechselt habe… vor allem aber, warum ich abends nur so selten Zeit für meine Freunde und Familie habe. Als Außenstehender ist es wahrscheinlich schwer nachzuvollziehen, dass ich das Projekt in der Arbeit nicht einfach schweifen lassen kann, warum ich so viel Zeit für die Abschiedsfeier-Planung aufwende und was ich schon wieder für irgendeine Reise planen muss (Was gibts da auch großartig zu planen?!).

Besonders der letzte Monat war nicht so leicht, alles hat sich zugespitzt. Aber ich habe es geschafft, und darauf bin ich wirklich stolz. Ich kann wirklich sagen, dass ich mir die Reise verdient habe.

Warum fühlt es sich dann nicht so an?

sdr

Sogar die tränenreichen Abschiede fühlten sich teilweise wie ein Witz an, als ob jeden Moment jemand „Willkommen bei verstehen Sie Spaß!“ schreiend auf sechs verschiedene Kameras zeigen würde… aber das tat niemand.

Als meine beiden slowakischen Sitznachbarn im Flugzeug mit Unfassbarkeit auf meine Reisepläne reagierten kam mir ein dezentes Lächeln aus. „Geht mir genau so“, dachte ich mir.

Das Umsteigen in Abu Dhabi, das Tuktuk-Fahren, das Einchecken im Hostel, alles fühlte sich so sehr nach Routine an, so unecht.

Nicht mal hier, sitzend auf der Terrasse des Hostels mit Ausblick auf die goldene Spitze der Stupa des Wat Bowonniwet, gleich unter mir einer der vielen Kanäle von Bangkok, nicht mal hier, ist es real. Es wird gerade dunkel, 18:00. Natürlich sagt mir mein Kopf, das liegt daran, dass ich mich so nahe am Äquator befinde, aber außer der schwülen Hitze fühle ich einfach nichts.

cof

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War Bangkok nicht die ideale Wahl für meinen Start in mein Abenteuer?

Die Frage kam mir während des Fahrradfahrens in Ayutthaya am darauffolgenden Tag in den Sinn. Es war ein eher verregneter Tag in der Nebensaison, daher wenig Touristen. Zwei holländischen Mädls, die mich im Zug angesprochen hatten, fuhren leichtfüßig und lachend vor mit her. Sie hatten sich im Vorfeld alles über die alte Königsstadt durchgelesen und recherchiert, ich musste nur noch hinterher radln und könnte meine Gedanken zwischen den Ruinenbesichtigungen sortieren. So viel Grün, kein Großstadtgestank, keine Menschenmassen. Ich konnte atmen.

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Bei einer Buddhastatue neben dem Buddhakopf in den Baumwurzeln, fragte mich ein weiblicher Mönch, ob ich mit ihr ein Foto machen wolle, eine zweite Mönchin gesellte sich gleich dazu. Dort an diesem wunderbaren Ort, neben zwei geistigen Frauen, habe ich realisiert, welch wunderbare Gelegenheit sich mir gerade bietet.

Eine Reise um die Welt.

Eine Reise zu mir selbst.

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Ayutthaya war abgesehen meiner Einsicht auch sonst ein wunderbarer Ort. Die Tempelanlagen wurden im 18. Jahrhundert von den Birmesen fast vollständig zerstört. Da die Stadt nicht mehr aufgebaut werden konnte, wurde daraufhin Bangkok gegründet. Der Größe und Anmacht konnte Ayutthaya trotzdem nicht beraubt werden:

Anlage Wat Maha That

Anlage Wat Maha That

 

Blick zum Wat Ratcha Burana

Blick zum Wat Ratcha Burana

 

Anlage Wat Maha That

Anlage Wat Maha That

 

Buddha Kopf in den Baumwurzeln, Wat Maha That

Buddha Kopf in den Baumwurzeln, Wat Maha That

 

Wat Ratcha Burana

Wat Ratcha Burana

 

Wat Phra Sri Sanphet, der königliche Tempel

Wat Phra Sri Sanphet, der königliche Tempel

 

cof

 

Obwohl mich Bangkok nun zum dritten Mal komplett mit der Masse an Leuten, den nicht nur nach Essen riechenden Gassen, der herumlaufenden Ratten und Kakerlaken, der Menge an betrunkenen Touristen und unappetitlich handelnen Thais überfordert zurückgelassen hat, möchte ich doch einiges an sehenswertes hervorheben:

Temple of the Emerald Buddha, Wat Pra Kaeow, the Grand Palace

Temple of the Emerald Buddha, Wat Pra Kaeow, the Grand Palace

 

Wat Pho

Wat Pho

 

Wat Arun, Temple of Dawn

Wat Arun, Temple of Dawn

 

Santi Chai Prakan Public Park

Santi Chai Prakan Public Park

 

National Day Golden Week Holiday Celebrating in Chinatown

National Day Golden Week Holiday Celebrating in Chinatown

 

einer der vielen Essensstände am Festival in Chinatown, frittiertes Gemüse

einer der vielen Essensstände am Festival in Chinatown, frittiertes Gemüse

 

Ausblick von der Cloud 47, United Center Tower

Ausblick von der Cloud 47, United Center Tower

 

Ausblick von der Cloud 47, United Center Tower

Ausblick von der Cloud 47, United Center Tower

 

Warst du schon mal in Bangkok? Was hat dir gefallen und was nicht? Hinterlasse mir ein Kommentar!

4 Comments

  1. Manuel

    Richtig toller Blog ! weiter so….und noch dazu aus Niederösterreich – hallo Nachbarin 😛
    meine Reise nach Südostasien startet mi 1.12.2017 🙂 ich freu mich schon wahnsinnig

    Lg Aus Wien

    • Magdalena

      Hallo Nachbar!
      Freu mich, wenn dir mein Blog gefällt 🙂
      Glaub ich dir aufs Wort, dass du schon der Vorfreude verfallen bist!
      Die Zeit bis zur Reise vergeht dann eh immer recht schnell 😉
      Viel Spaß in Südostasien, du wirst es lieben 🙂
      LG Magdalena

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