Um auf diese Seit der Insel vom „Rinjani Mountain Garden“ aus zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Der kürzere Weg führt an der Küste entlang, der etwas weitere führt um den Berg Rinjani herum über einen Pass. Ich entscheide mich für Zweiteres, da ich eine Küstenstrecke schon bei der ersten Etappe hatte und auch neugierig bin, ob es das Moped über einen Pass mit ca. 1700m über dem Meeresspiegel schafft. Und ja, tut es wunderbar!
Die Landschaft bis dahin ist ganz anders, nicht so wälderbesäumt wie rund um den Rinjani Garden. Es erinnert mich eher ein wenig auf Kroatien, karg und markant, aber wunderschön! Ein wenig später wird es wieder grüner, die Berge bleiben aber unverkennbar „modeliert“.
Nach dem Pass folgt ein Urwald, in dem die Wolken hängen. Es geht steil bergab und am Straßenrand spielen und hüpfen Affen herum, ich muss sehr konzentriert fahren! Und als ob das noch nicht genug wäre, fängt es zu schütten an. Ich bleib wieder am Straßenrand stehen, diesmal sehr langsam und achtsam! Mitten im Wald zu warten bis es aufhört macht wenig Sinn, also fahr ich langsam weiter. Nach 20 Minuten erreiche ich das Ende des Waldes und es hört schlagartig auf zu regnen. Die Straße ist komplett trocken und es brennt die Sonne vom Himmel. Das Wetter hier auf Lombok ist wirklich undurchschaubar. Toni hat mir schon erzählt, dass wenn man 3 Minuten mit dem Moped fahrt, das Wetter komplett anders sein kann! Also bleibe ich wieder stehen und ziehe mir den Plastikponcho wieder aus. Am Horizont kann ich schon das Meer erkennen.
Kurz bevor ich den Ort erreiche, in dem ich schlafen möchte, erblicke ich Big-Trees am Straßenrand! Ich bleib gleich stehen und bestaune diese wunderschönen Giganten, von denen es leider nicht mehr viele auf der Insel gibt. Eine Frau in Pink kommt gleich zu mir gelaufen und möchte Fotos mit mir gemeinsam machen, ihr Mann leistet uns Gesellschaft. Sie macht dann dankenswerterweise auch noch ein paar Fotos von mir mit den wunderschönen Bäumen!
Nachdem ich dort noch eine Kokosnuss genieße und etwas Klebreis verspeise, fahre ich das letzte kleine Stückchen in Richtung Maroak weiter. Gleich am Ortsbeginn finde ich das Homestay Tiara, eine ganz liebe Familie mit 4 Kindern, die in ihrem Hof 5 Doppelzimmer als Bungalow errichtet haben. In der Mitte steht ein großer Mangobaum, dessen herabgefallene Früchte einen süßen Duft verbreiten.
Für den nächsten Tag habe ich mir eine Bootstour zu zwei der vielen kleinen Inseln (= Gilis) in der Nähe geplant. In der Früh um 8:00 geht es los. Es ist leider etwas bewölkt, aber dafür ist sonst keiner unterwegs. Am Tag davor war ein muslimischer Feiertag, also waren die Einheimischen bereits auf den Inseln. Und von westlichen Touristen ist weit und breit nichts zu sehen. So habe ich die beiden Inseln Gili Bidara und Gili Kondo (bis auf ein paar einheimische Fischer auf der anderen Inselseite) ganz für mich alleine!
Um 1 sind wir wieder zurück, da es nach Regen aussieht. Auf der Hauptinsel jedoch scheint fröhlich die Sonne, also fahre ich mit meinem Roller ein Stückchen bis ich „Beach Restaurant“ lese. Ich gönne mit Nasi Goreng (gebratenes Gemüsereis) und etwas Tempeh, danach gehe ich noch etwas am schwarzen Strand spazieren.
Noch einige Daten zur 2. Etappe:
Von Bayan geht es ca. 40km über Berg und Tal und dann noch einmal steil hinauf zum Pusuk-Pass (A). Danach fährt man ca. 25km wieder hinunter bis zur Stadt Kecematan Pringgabaya. Von dort sind es noch ungefähr 10km in Richtung Norden bis zu den Big-Trees (B). Nach weiteren 10km erreicht man die Stadt Maroak (C), in der es unzählige Homestays gibt, die auch die Ausflüge zu den Inseln anbieten.
Ich bin um ca. halb 10 vom Rinjani Mountain Garden los gefahren, kurz nach 1 habe ich bereits mein Zimmer im Homestay bezogen. Am Pass und bei den Bäumen habe ich insgesamt ca. 45 Minuten Pause gemacht.
Würde man von Bayan nach Maroak an der Küste fahren, würde man wahrscheinlich nur die Hälfte der Zeit benötigen.. Man würde aber auch das wunderschöne Gebirge versäumen… 😉