Marc und ich kommen spät abends am Donnerstag nach einer 3 stündigen Busfahrt aus Yogyakarta an und werden von einem älteren netten Mann im Jogginganzug abgeholt. Es stellt sich heraus, dass er der Vater unserer Hostelbesitzerin Theresia ist. An dem Abend verkriechen wir uns gleich im Bett, den Wecker haben wir uns auf 6:00 gestellt.
Es regnet in der früh. Sehr heftig. Eigentlich wollten wir heute die Gegend mit dem Moped erkunden, aber so würde es wenig Spaß machen… Wir stehen trotzdem auf, da wir mit Theresia für 6:30 Frühstück ausgemacht haben und wir die einzigen im Hostel sind. Regenzeit hat also eindeutig Vor- und Nachteile, dem Regen steht die grüne Natur und der wenige Tourismus gegen, was ich wirklich sehr genieße.
Der Regen lässt um die Mittagszeit etwas nach und wir nutzen die Gunst der Stunde und hauen uns mit dem Moped vorbei an Gemüsefeldern und Reisterrassen den Berg hoch.
Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir die berühmteste Attraktion der Dieng Berge, den Colour-Lake. In der Trockenzeit hat er angeblich 7 verschiedene Farbtöne! Da es ja, wie es schwer zu erkennen ist, Regenzeit ist, geben wir uns auch mit 5 Farben zufrieden. Durch die vielen Vulkane in dieser Umgebung, bzw. ist hier eigentlich jeder Berg ein Vulkan, beinhaltet der See viel Schwefel, dadurch ist er auf der einen Seite fast Weiß bishin zu Hellblau, welches in ein leuchtendes helles Grün übergeht. Ein bisschen weiter geht das ganze in ein Smaragdgrün über, der hintere Teil des Sees ist Olivgrün, wirklich wunderschön!
Danach haben wir uns noch 2 Tempel angesehen, bevor es wieder zu regnen begonnen hat und wir zurück fahren mussten.
Den nächsten Tag, Samstag, verregnet es komplett und wir machen es uns auf der gedeckten Terrasse, bzw. im “Außenraum” mit einem Buch und Musik gemütlich. Hin und wieder sind solche gemütlichen Ruhetage ja auch was ganz schönes!
Für den nächsten und letzten Morgen versuchen wir den Sonnenaufgang zu sehen. Versuchen deswegen, weil es ja immer nur bewölkt ist und wir uns die geringen Chancen die Sonne erblicken zu können ausrechnen können. Aber wer weiß, wann wir das nächste Mal hier sind, also fahren wir um 3:00 morgens mit dem Moped los. Am Parkplatz des berühmten Viewpoints am Gunung Sikunir spielt es sich schon wie verrückt ab. Hunderte Einheimische wollen sich den Sonnenaufgang am Sonntag nicht entgehen lassen. Wir marschieren auf eine Höhe von 2230m zur Aussichtsplattfor in 15 Minuten hinauf. Gesagt wurde uns, wir würden 45 Minuten brauchen, weswegen wir zuerst gar nicht sicher waren, ob wir wirklich schon da sind. Aber wie viele Indonesier bemerken, für jeden Schritt, den Europäer gehen, müssen sie 3 machen.
Wie erwartet ist es komplett bewölkt. Normalerweise kann man von dieser Aussichtsplattform bis zu 12 Vulkanspitzen gleichzeitig sehen. Wir hingegen können zwar insgesamt 4 zählen, sehen sie aber immer nur einzeln, wenn sich zufällig dort und da einmal eine Wolke verzieht. Einmal blinzelt sogar die Sonne durch! Wir können unser Glück kaum glauben!
Da es noch nicht einmal 6 Uhr ist und wir noch bis Mittag Zeit haben, machen wir noch einen Abzweiger zum Sikidang Vulkankrater. Durch den vielen Nebel und die karge Landschaft hat es dort eine ganz eigene Stimmung! Hinzu kommt der romantische Geruch von faulen Eiern, der auf Grund der vielen Vulkane die komplette Gegend bedeckt. So schön Vulkane auch sind, ich bin froh, dass wir zu Hause keine haben…
Zurück bei Theresia bedanken wir uns noch einmal ganz herzlich bei ihr für den wundervollen Aufenthalt in ihren wunderbaren Bungalows mitten im schönen Garten, das köstliche indonesische Frühstück und das Verwönen mit frischem Obst aus dem eigenen Garten und versprechen, in der Trockenzeit wieder zu kommen!
Danach bringen sie und ihre Eltern uns zurück in die Stadt Wonosobo zur Busstation. Von da aus geht es wieder zurück nach Yogyakarta, bevor es am Montag morgen zum berühmtesten Vulkan auf Java geht!
Hier noch ein paar weitere Eindrücke der Gegend: