Die Tempelreiche Umgebung von Yogyakarta

Rund um die touristische Studentenstadt Yogyakarta gibt es eine Vielzahl an alten buddhistischen und hinduistischen Tempeln. Der Schweizer Marc und ich haben ein paar der schönsten bei einer Tagestour auf dem Moped besucht.

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Los ging es um halb 4 Uhr morgends (für mich zum zweiten Mal) zum bekanntesten und größten buddhistischen Tempel der Gegend, zum Borobudur Tempel. Geplant war den Sonnenaufgang zwischen den Stupas zu betrachten, wir gaben uns aber auch mit dichtem Nebel zufrieden, der sich wie ein mysteriöser Schleier über die Gegend legte.

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Zwei Tage zuvor hatte ich denselben Tempel am Vormittag besucht. Es war zwar sonnig, aber die Masse an Touristen machte es fast unmöglich, ein Foto ohne Menschen zu machen. Außerdem waren unzählige Schulklassen unterwegs, die ständig um ein Foto mit einem gebeten haben. Da wir nur mehr am Flüchten vor den Schülern waren, konnten wir den Tempel nicht wirklich genießen.

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Was aber macht diesen Borobudur-Tempel so besonders?

Sie wurde ca. 800 n. Chr. erbaut und erzählt vom Leben und Wirken Buddhas. Es erheben sich 8 Terrassen über dem 110 x 110 m (!) quadratischen Fundament, oben auf sitzt die obere Stupa als Spitze mit einem Durchmesser von 11m. Hoch ist die Anlage vom untersten Punkt des offengelegten Fundamentes bis zur Spitze rund 40m. Die Terrassen lassen sich in 4 Bereiche unterteilen. Die unterste Ebene entspricht der körperlichen Welt, in der wir alle leben und wirken. Die zweite Ebene ist die Übergangswelt. Zur dritte Ebene passiert man ein ausgeschmücktes großes Tor um in die geistige Welt zu gelangen. Diese Ebene beinhaltet die drei Terrassen mit den 72 Stupas, die jeweils eine Buddhastatiue in einer bestimmten Position beinhalten, welche die Himmelsrichtungen beschützen. Die 4. Ebene bildet die höchste und größte Stupa und stellt die göttliche Welt dar. 1991 wurde der Tempel zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

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Bei unserem Mopedausflug ging es weiter zu einem nahegelegenen Mendut Tempel, in dem sich aber eine komplett erhaltene, originale Buddhafigur befindet. Es ist nämlich eine Seltenheit, eine Figur ohne abgeschlagenen Kopf oder Hände aufzufinden. Am meisten Auffallend ist aber, dass diese Buddhafigur „Vairocana“ nicht im Lotussitz, sondern in einer geraden Sitzhaltung dargestellt ist. Er zeigt die Bildung der Menschheit. Mandut wurde als Ausgangspunkt für Pilgerungen zum Borobudur-Tempel verwendet.

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Daneben gibt es eine Art Meditationszentrum mit einem wunderschön angelegten Garten, der reine Ruhe und Frieden ausstrahlt.

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Am Ausgang dieses wenigbesuchten Ortes haben mich ortsansässige Frauen belagert, die unbedingt ihre Waren an mich verkaufen wollten. Ich befürchte, sie haben erkannt gehabt, dass ich eher nachgeben würde, als Marc. Kurz zuvor hatte ich einer lieben Dame ein Tuch für 100.000 Rupiah (ca. 7€) abgekauft. Nun wollten die zwei Damen, die sich an mich drängten, dass ich auch ihnen Tücher abkaufen würde. Die Verzweiflung stand ihnen ins Gesicht geschrieben, und ich weiß nicht, ob es an Notstand oder der Verkaufstaktik lag. Sie bettelten mich noch immer an, als ich schon auf dem Moped saß. Die eine Frau schrie schon, dass ich 5 Tücher für 100.000 Rupih haben könnte. Ich war kurz vorm Weinen, weil ich nicht wusste, was ich machen soll und sich ihre traurigen Blicke durch meinen Körper bohrten. Marc hat dann gemeint, dass es weder mir, noch ihnen etwas bringen würde, wenn ich es aus Mitleid abkaufen würde. Ich weiß bis heute nicht, was besser gewesen wäre, in dem Moment, habe ich mich gegen den Einkauf entschieden.

 

Der Weg zum zweit-berühmtesten Tempel namens Prambanan führte uns durch saftig grüne Reisfelder, aber auch reifen Feldern, die gerade geerntet wurden, Feldern die bestellt wurden, vorbei an spielenden Kindern, Ziegenherden und Yacks, die im Schatten verweilten.

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Prambanan ist der grüßte hinduistische Tempel in Indonesien. Der zentrale Tempel besteht aus 8 verschieden großen Türmen. Jeder Turm ist einem eigenen Hindugott gewidmet und beinhaltet dessen Figur. Die drei zentralen Haupttürme sind den Göttern Shiva, Vishnu und Brahma geweiht. Seit 1918 wird an der Renovierung gearbeitet, seit 1991 gehört die Anlage zum UNESCO-Weltkulturerbe.

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In der Tempelanlage befinden sich noch zwei weitere Tempel, die gerade ranoviert werden. Daher gleichen sie eher einem Puzzle, als einem Tempel. Der spannenste davon ist der Tempel Sewu, der Haupttempel in der Mitte wurde ursprünglich von 248 (!) kleinen Schreinen umramt, somit ist er der größte Tempelkomplex Javas!

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Etwa 5 Minuten mit dem Moped entfernt liegen mitten zwischen Reisfeldern weitere Tempel.

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Den Abschluss haben wir in einer alten Anlage mit Ausblick über die gesamte Gegend gehabt. Berühmt ist dieses Tor zum ehemaligen Tempel für wunderschöne Sonnenuntergänge. Da es zur aber Regenzeit ist und es abends immer regnet, genießen wir den Anblick auch schon am Nachmittag.

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Heim gekommen sind wir um 3Uhr nachmittags, kurz bevor es zu schütten begonnen hat. Somit waren wir fast 12 Stunden unterwegs und haben ungefähr 120 km und 5 Tempelanlagen hinter uns gebracht! Das teuerste waren bei Weitem die Eintritte zu den Tempeln. Der “Sonnenaufgang” im Borobudur hat 400.000 Rupiah gekostet, der Eintritt zum Mendut Tempel nur 3.500 Rupiah. Prambanan war wieder etwas teurer, etwa 220.000 Rupiah. Die Tempel in den Reisfeldern haben wir nur von außen betrachtet, der Eintritt zum berühmten Tor konnten wir um die Hälfte ergattern, da wir meinten, wir seien Studenten und mussten somit nur 95.000 Rupiah bezahlen. Die Kosten des Mopeds von 70.000 Rupiah konnten Marc und ich uns teilen, tanken mussten wir zweimal um je 17.000 Rupiah. Pro Person kommt dieser Tag also ca. Auf 770.500 Rupiah, was doch ca. 53€ sind.

 

Ausgezahlt hat es sich auf jeden Fall, die Gegend ist einfach wunderschön, die Reisfelder und die Vulkane im Hintergrund einfach atemberauben!

bdr

Wer neugierig auf Marc geworden ist und wissen will, was der immer so treibt, wird auf seinem Reiseblog fündig – smilesaway !

 

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